Heute schreibt wieder für Sie – Prince Kevin I – über Zigarren für Einsteiger. Welche Zigarren sind empfehlenswert für Anfänger und was sollte man beim Kauf beachten sollte.
Seit etwas über drei Jahren betreibe ich jetzt schon meinen Youtube Kanal. Ohne es je ausgewertet zu haben, würde ich aus dem Bauch heraus sagen, die Frage nach der perfekten Einsteiger Zigarre kommt beinahe täglich auf mich zu.
Ein Grund mehr diesen Artikel zu schreiben – natürlich wird dieses Thema auch verfilmt werden!
Ja, wie sieht denn wohl die perfekte Zigarre aus? Lang, dick, günstig oder lieber etwas teurer?
Offen gesagt, ich weiß es nicht. Wenn mich Menschen nach der besten Zigarre fragen, kann ich Ihnen nur von meiner Lieblingszigarre berichten. Genau hier liegt aber der Hund begraben: Die Menschen beziehen dann oft meine persönliche Vorliebe auf sich selbst.
Da kann es vorkommen, dass dem anderen die Zigarre gar nicht zusagt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Um etwas Hilfestellung bei der Suche zu leisten, möchte ich Ihnen einen Weg vorstellen:
Gehen Sie zu einem halbwegs seriösen Tabakgeschäft in Ihrer Umgebung!
Besonders als Einsteiger ist die Beratung essenziell. Wenn Sie das erste Mal einen begehbaren Humidor betreten, sind Sie in der Regel erst einmal komplett überfordert. Hunderte, wenn nicht Tausende Zigarren in einem Raum. Lassen Sie die Atmosphäre ruhig ein paar Minuten auf sich wirken und genießen Sie den feinen Duft nach frischem Tabak.
Ist der Verkäufer einer mit Ahnung und will Ihnen wirklich eine gute Empfehlung aussprechen, wird er Ihnen einige Fragen stellen, wie z.B.: Haben Sie bereits Zigarre geraucht? (Sollte Sie bereits Tankstellenware geraucht haben, wie Independence, sagen Sie lieber nein). Sind Sie Zigarettenraucher? Lieber etwas stärker oder schwächer?
Ich weiß, ich weiß, weil die meisten nur kubanische Zigarren kennen, schreien sie sofort Kuba.
Sehen Sie aber dann die Preise für Kuba, lassen sich die Menschen doch ganz gerne lieber noch was anderes empfehlen.
Persönlich würde ich auch davon abraten mit kubanischen Zigarren zu beginnen. Bei mir war es zwar so, aber die Nummer hätte auch schief gehen können.
Kubanische Zigarren sind von Natur aus kräftig, stark und schön würzig. Für einen Einsteiger, der noch keine Erfahrung mit Zigarren hat, kann die Erfahrung geradezu umhauend werden.
Übrigens werden Zigarren nicht auf Lunge geraucht, sondern gepafft! Der Grund dafür ist, da die Nicotinstärke einer Zigarre ungefähr einer Packung Zigaretten entspricht und die Schadstoffe zudem noch sehr gefährlich sind.
Deshalb, geben Sie zu Beginn nichts auf Prestige oder Bauchbinden, sondern versuchen Sie sich ein Grundwissen aufzubauen, wie schmeckt Dominikanische Republik, Nicaragua, Honduras… dann würde ich mich an kubanische Zigarren rantrauen.
Hier gibt’s eine Parallele zum Single Malt Whisky. Wenn Sie ihr potenziell zukünftiges Hobby mit den rauchigsten Whiskys beginnen wollen, kann das auch in die Hose gehen und Ihnen die Lust auf Whisky zunichte machen. Aber hierzu gibt es sicherlich bald den ein oder anderen Artikel!
Sie sollten normalerweise immer von unten anfangen! Das Beste ist immer der Feind des guten. Starten Sie mit den 20 Euro Zigarren, werden Ihnen unter Umständen, die für fünf nicht mehr schmecken.
Gerade hier ist aber der Punkt, weshalb ein Genießer bereit ist, dieses Geld zu investieren. Er kennt die Steigerung in Aroma und Qualität im Vergleich zu den unteren Regionen.
Langsam hat er sich das erarbeitet und auch Misserfolge gesammelt. Dafür weiß man aber welche Vorlieben man hat und was sein Beuteschema ist.
Um diesen Artikel nun etwas konkreter werden zu lassen, ein paar Zigarren, die ich für den Einstieg empfehlen würde:
- Dominican Estates (gibt’s in allen Formaten, angefangen ab 2,50 EUR)
- Casa de Nicaragua (schön schokoladig und mild, ab 3 EUR)
- Flor de Copan (ein Hauch stärker als die Vorgänger, feiner im Geschmack, ab 5 EUR)
- Flor de Selva (sehr schön verarbeitete Zigarren, ab 8,50 EUR)
- Perdomo Fresco (von meinem Freund dem Zigarrenpapst, ab 4,70 EUR)
- The Griffins (mild und tolles Preisleistungsverhältnis, ab 7 EUR)
- Ashton Classic (auch eine milde Variante, ab 6,50 EUR)
Bei dieser Gelegenheit möchte ich ganz gerne noch mit Mythos der „ach so starken“ dunklen Zigarre aufräumen.
Durch Überlieferungen früherer Generationen hat man dem Einsteiger in den Kopf gesetzt: Dunkle Zigarre – starke Zigarre. Mitnichten!
In der Regel sind die dunklen Zigarren sogar wesentlich schwächer als ihre helleren Vertreter.
Das dunkle Deckblatt, oftmals ein Maduro, bringt Aromen von Schokolade bzw. eine angenehme Süße und Würze mit und steht nicht in Verbindung die Stärke einer Zigarre zu kennzeichnen.
Aber probieren Sie doch einfach mal selbst! Das ist ja das Schöne an einem Hobby.
Man wächst über sich selbst hinaus, auch wenn wir die eine oder andere Niederlage dabei erleben.