Heute geht es um trockenen Rotwein. Welche Kategorisierung wir vornehmen und wie unsere Empfehlungen & Tipps für Anfänger sind, erfahren Sie in dem nachfolgenden Beitrag.
Staubtrocken, wuchtig, muffiger Speicher… ja, es gibt viele Begriffe, um einen trockenen Rotwein zu beschreiben. Faszinieren tut die Vielfältigkeit der Rotweine und wie jeder doch seinen eigenen Charakter besitzt. Im Laufe dieses kleinen Artikels wird der Rotwein mit Ihnen mal unter die Lupe nehmen.
Vorab möchten wir mitteilen, dass die Kategorisierung des Rotwein so nicht gesetzmäßig erfolgt!
Da sich dieser Artikel aber an Einsteiger richtet, wollten wir das ganze ein wenig einfacher gestalten. Einen weiterführenden Artikel wird es auch in naher Zukunft geben.
Rotwein kann klassifiziert werden in drei Stufen:
– Trinkwein
– Genusswein
– Spitzensachen
Trinkwein
Die unterste Abteilung Rotwein ist eigentlich mehr die Grundversorgung für Vieltrinker. Wir lassen diese Brühe an dieser Stelle außen vor und beginnen mit den richtigen Trinkweinen.
Ich denke, der populärste einfache Rotwein ist der Beaujolais, der aus der Gamay-Traube gekeltert wird.
Bei den Italienern finden wir in dem Ressort beispielsweise einen Valpolicella oder den Dolcetto.
Trotz allem kann man auch diese Weine mit Mühe und Schweiß etwas deutlich besseres erzielen. Für ziemlich alle normalen roten Trinkweine gilt, auch sie etwas unter Zimmertemperatur zu konsumieren und am besten mit leichten Speisen zu kombinieren.
Genusswein
Der, denke ich größte Unterschied zwischen den drei Kategorien dürfte im Tanningehalt liegen.
Tannin ist der Stoff, der unsere Zunge pelzig werden lässt beim Genuss von Rotwein.
Da der Tanningehalt maßgeblich durch die Rebsorte und der Dicke der Schale bestimmt wird, können nur die wenigsten Rotweine aus mehreren Kategorien gekeltert werden.
Seidig weich sind die Weine, wie der Spätburgunder (Pinot Noir) oder Sangiovese, wenn die Schalen der Trauben recht dünn sind. Das ist auch nicht negativ zu verstehen! Auch diese verursachen das Aufrauen der Zunge, nur sind sie strukturell von ihrer Säure geprägt.
Wer Rotweine mit großer Weißwein-Struktur gerne hat, könnte ein Liebhaber von Pinot oder Sangiovese sein. Rote Burgunder wie der Brunello oder der Chianti stehen hier auf einer Ebene. Unterschiede gibt’s natürlich in Preis und Qualität.
Die Spitzensachen
Während hingegen die unteren zwei Kategorien oftmals deutlich wuchtiger sind, auch wenn sich das nicht notwendigerweise auf den Alkoholgehalt niederschlägt, stellen die Spitzenweine eine Kategorie dar mit mittlerem Tannin-Gehalt und mäßiger Säure. Sie besitzen viel Frucht und Dichte.
Ein guter Vertreter dieser Kategorie stellt der Merlot dar. Die süße Frucht dominiert beim Merlot und puffert Alkohol, Säure und Gerbstoffe deutlich ab, weswegen er in der Gesellschaft den meisten schmecken dürfte.
Weine mit sehr vielen Gerbstoffen sind oft gepaart mit üppiger Frucht und jede Menge Tannin.
Manchmal kratzt das Tannin schon ganz schön im Mund… Spontan würde mir dazu der Carbernet Sauvignon einfallen, aber auch Weine der Rhone, Syrah und Mourvedre finden sich hier versammelt.
Auch alle renommierten Namen finden sich hier wieder (außer Burgund), wie Chateauneuf-du-Pape oder berühmte Bordeaux wie Château Mouton-Rothschild.
Haben Sie mal einen dieser Spitzenweine jung getrunken? Ich rate davon ab, doch auch diese Weine sind in ihrer Jugend noch recht aggressiv im Geschmack. Mit der Zeit integriert sich das Tannin komplett in Wein, schwächt sich ab und fällt dann teilweise als Bodensatz (Depot) zu Boden.
Genau diese Transformation ist es, die für den weltweiten Ruhm dieser Weine verantwortlich ist. Und genau das ist auch der Punkt, wo ein einfacher Carbernet einfach nicht mithalten kann. Wenn bei dem billigen das Tannin weg ist, ist i.d.R. auch alles andere weg, wohingegen die Spitzenweine noch alle möglichen Aromen beherbergen.
Machen Sie den Test:
Besorgen Sie sich mal einen Spätburgunder aus Deutschland und einen Cabernet-lastigen Bordeaux oder einen reinen Cabernet Sauvignon und einen guten italienischen Merlot. Dazu vielleicht noch eine kleine Auswahl an Käse und schon kann es losgehen.
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Öffnen Sie alle drei Weine und durcheinander probieren. Das Ganze dann zum Schluss noch mal blind und versuchen Sie mal die einzelnen Flachen auseinander zuhalten.
Viel Vergnügen wünschen wir Ihnen! Übrigens können Sie Rotwein direkt bei Weine.de erwerben.
Falls Sie unseren gestrigen Artikel über Weißwein verpasst haben sollten, schauen Sie vorbei und erweitern Sie ihr Wissen. Kicken Sie hier!
Um noch weitere Informationen mitzunehmen, schauen Sie sich doch auch das Video von PrinceKevin dazu an:
Eine Antwort
Ahh! Endlich einen hilfreichen Beitrag zu diesem Thema gefunden! Vielen lieben Dank! 🙂