Was macht den Zweireiher Anzug bzw. das Zweireiher Sakko aus? Ist dieser überhaupt noch Modern für wahre Gentlemen? Was gilt beim tragen zu beachten? Nach diesem Artikel sollten Sie als angehender Gentleman ein Grundverständnis über eine der beiden Grundformen des Sakkos kennen und sich entscheiden können, ob diese mehr für Sie ist.
Lange Zeit galt der Zweireiher Anzug als elegant, als bauchverdeckend und als das Mittel der Wahl. Ob mit breiten Schultern und taillierter Hüfte in den 80ern oder in bunten Farben in den 90ern. Doch dann geschah das unvorhergesehene. Das Zweireiher Sakko war out geworden. Noch heute gibt es Stimmen, die ihn als altmodisch und konservativ ansehen. Das mag durchaus auch an seinen populären Trägern wie Helmut Kohl, Prince Charles oder Prince Kevin liegen. Über zwei Jahrzehnte war er in keinem Modekaufhaus mehr anzutreffen.
Umso erstaunter war ich, als ich Varianten von ihm vor kurzem beim Shopping gesehen hatte. Denn heutzutage sehen wir ja fast nur noch die andere Grundform der Sakkos, den Einreiher. (Zu diesen wird es bald auch ein Artikel geben.)
Was macht den Zweireiher für Herren aus?
Um erstmal Licht ins dunkle zu bringen, was ist denn überhaupt ein Zweireiher? Ein Herrenanzug wird als Zweireiher bezeichnet, wenn er über zwei nebeneinander liegende Knopfreihen verfügt.
Persönlich finde ich bei kräftigeren Figuren den Zweireiher als einen Allrounder an. Er vermittelt Eleganz und je nach Farbe und Muster eine Brücke in die Moderne. Der Zweireiher verleiht seinem Träger, unter der Voraussetzung er passt, immer einen förmlichen und adretten Touch. Ich selbst mag ihn am liebsten in klassischen Farben mit Gold-Knöpfen. Ich weiß, ich weiß, das stinkt geradezu nach 80er Jahre Wallstreet. Wer den Film mit Michael Douglas gesehen hat, wird mich verstehen. Aber abgesehen davon empfinde ich eine kleine Vermischung aus verschiedenen Dekaden durchaus als reizvoll.
Der Zweireiher hat im Vergleich zu seinem Bruder, dem Einreiher, allerdings ein paar Dinge die es zu beachten gibt:
- Das Sakko wird immer geschlossen getragen! Auch wenn Sie sitzen.
- Der Anzug hat im Rücken meist zwei Schlitze, was das Sitzen wesentlich angenehmer gestaltet
- Angefangen wird mit zwei Knöpfen bis hin zu acht, wobei viele oft nur Dekoration sind.
Die häufigste Knopfgestaltung ist das so genannte 6 on 2, wo der mittlere äußere Knopf des Sakkos geschlossen wird.
Die zweithäufigste ist das so genannte 6 on 1, ebenfalls mit 6 Knöpfen, wo jedoch der untere äußere Knopf geschlossen wird.
Der Zweireiher, immer noch Modern?
Aktuell kommt der Zweireiher nun doch wieder öfters im Alltag zum Vorschein, wobei sich natürlich jedes Jahrzehnt einige Details ändern.
Ich selbst stehe ja auch das Spitzrevers (Revers ist die nach außen geschlagene obere Vorderkante eines Sakkos [kurz: der Kragen des Sakkos]) ,welches auch wesentlich größer ist, als das total normale steigende Revers, wie sie fast jeder trägt, um bloß nicht aufzufallen. Große Revers gelten unter Umständen auch wieder etwas als altbacken, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
Nutzen Sie vielmehr die modischen Freiheiten, die Ihnen heutzutage gestattet sind und setzen Sie Akzente in Ihrem Auftreten. Dennoch sollte gesagt werden, dass das Zweireiher Sakko nicht wie das Einreiher Sakko die schlanke Linie zaubern kann. Als modische Varianten kann der Zweireiher jedoch eine gelungene Abwechslung im Kleiderschrank sein.
Falls Sie nun sagen, dass Sie gerne mal den Zweireiher ausprobieren möchten, raten wir Ihnen diesen Maßschneidern zu lassen oder für den Anfang dunkle Farben zu wählen. Da so die Silhouette optisch besser gesteckt werden kann.
Anbei haben wir wieder mal für Sie ein paar Empfehlungen rausgesucht um Ihnen die Qual der Wahl zu erleichtern:
[amazon_link asins=’B01ERV2TQU,B01LZNEN3K,B07262GQ4G,B07545CPWP‘ template=’ProductCarousel‘ store=’gentlemenslobby-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’2b22c5e1-e6f3-11e7-95f5-8907a1bd77b3′]
Unerlässlich ist es nach meiner Ansicht nach eine Krawatte dazu zu tragen.
Leider verkommt die Krawatte, das Schwert eines Mannes, immer mehr zum Auslaufmodell. Top-Manager und Firmengründer machen es vor. Locker und legere muss heute ja alles sein.
Alte Konventionen zu brechen bzw. zu reformieren ist ja keineswegs schlecht, doch finde ich, muss es nicht unbedingt in jedem Bereich sein.
Als Relikt einer konservativen Zeit und Gesinnung sollte man dieser Rechnung tragen und das Outfit entsprechend komplettieren.
Unseren Artikel über die perfekte Krawatte können Sie lesen, indem Sie einfach hier klicken!
Generell ist beim Zweireiher sehr auf das Outfit zu achten um eine gute Wirkung zu erzielen!
Wir hoffen Ihnen hat der Artikel gefallen und wir würden uns über ein Feedback Ihrerseits sehr freuen.
Außerdem wünschen wir Ihnen erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2018! Der nächste Artikel kommt, nach der Winterpause am 04.01.2018
2 Antworten
klasse Seite die Sie da haben und egal zu welchem Anlass, ein Anzug ist die Rüstung eines wahren Gentlemans:)
Was ist mit der Anzugmode der 50er Jahre?